Am 2. März 2021 erreichte uns eine Nachricht, die uns alle schwer traf: Unser langjähriges Clubmitglied Andrea Kiefer ist am 1. März im Alter von nur 56 Jahren verstorben. Viele von uns wussten von ihrer schweren Erkrankung, wegen der sie Anfang 2017 ihre Position als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei der IHK Rhein-Neckar aufgeben musste. Vier Jahre kämpfte sie, erlebte Höhen und Tiefen. 2019 entschied sie sich endgültig, nach 26 Jahren die IHK zu verlassen. Wie schlimm es dann jedoch in den letzten Wochen um sie stand, wussten nur ihre Familie und ihre engsten Freunde.
Sie wird uns als eine starke, patente und authentische Frau in Erinnerung bleiben, die kein Blatt vor den Mund nahm, die Dinge beim Namen nannte und aus ihrer Meinung nie ein Geheimnis machte. Gerade deshalb wurde sie geschätzt und respektiert. Sie hat sich nie verbiegen lassen und ist ihren Weg gegangen.
Vielen von uns war sie eine zuverlässige Partnerin bei Recherchen und konnte dabei auf ein Netzwerk von Kontakten zurückgreifen, das seinesgleichen suchte. Dieses nutzte sie auch, um Menschen mit gemeinsamen Anliegen und Zielen zusammenzubringen. Besonders am Herzen lagen ihr die Themen Chancengleichheit für Frauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie war maßgeblich an der Gründung des Arbeitskreises „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ bei der IHK Rhein-Neckar im Jahr 1999 beteiligt, die Wiege für das später bei der Metropolregion Rhein-Neckar angesiedelte gleichnamige Forum. Mit viel Engagement kämpfte sie dafür, die Firmen in der Region für dieses Thema zu gewinnen – mit Erfolg. Das Netzwerk erwies sich bundesweit als Trendsetter für eine familienorientierte Personalpolitik, die ihr auch ganz persönlich als Mutter von zwei Kindern ein Anliegen war. Die mit der Vereinbarkeitsproblematik eng verbundene Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Führungspositionen hat sie stets sehr beschäftigt und verärgert und war oft Diskussionsthema bei ihren Gesprächen mit befreundeten Journalistinnen und Journalisten, die sie immer wieder durch ihren treffenden Witz auflockerte.
Beeindruckend waren auch ihre Energie und ihr Ideenreichtum. Probleme begriff sie nicht als Last, sondern als Herausforderung, für die eine Lösung gefunden werden musste. Und bei diesen ging sie selten den einfachsten, aber immer einen kreativen und innovativen Weg. Davon hat auch unser Club profitiert, in dem sie sich von Beginn an engagiert hat. Wir werden sie vermissen.
Bettina Eschbacher Matthias Kros Ulla Cramer
Vorstand des Clubs der Kurpfälzischen Wirtschaftsjournalisten
Bild: Manfred Rinderspacher
