Die Zukunft der PR

Unser virtueller Diskussionsabend zur „Zukunft des Journalismus“ im März 2022 mit Clubmitglied Harald Rau stieß auf großes Interesse. Am 2. Februar 2023 löste der Professor für Kommunikationsmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und Dekan für den Standort Salzgitter sein Versprechen ein. In der Co-Working-Location „1000 Satellites“ hieß das Thema in diesem Jahr – nun in Präsenz – „Zukunft der PR“ und über 30 Clubmitglieder hatten den Weg auf das Konversionsareal Taylor in Mannheim gefunden.
Sollen wir sie lieben oder fürchten – Innovationen wie die Sprach-KI ChatGPT, die derzeit überall für Furore sorgt? Eine Prozesskette, bei der Studierende KI-gestützt Texte generieren und im zweiten Schritt deren Ergebnisse von Professorinnen und Professoren ebenfalls KI-gestützt bewertet werden, sieht Harald Rau für seinen Beruf durchaus als realistisch an, und er stellte die Frage in den Raum: „Kann auch PR Automatisierung?“  Das KI-Chatbot-Systeme durchaus Chancen bei der Unterstützung von Routine-Arbeiten bieten, wurde in der Diskussion deutlich, die auch zeigte, wie intensiv sich die Clubmitglieder bereits jetzt mit dem Thema beschäftigen. Der Tipp des Kommunikationsspezialisten: Ausprobieren und testen – und dadurch Spielräume für die eigentlichen strategischen Aufgaben der PR gewinnen.
Ein anderes Feld: Wie wichtig wird „ethisches Handeln“ in der PR, wenn Redaktionen und Journalisten als „Gatewatcher“ nicht mehr zur Verfügung stehen? Auch diese Frage stellte der viele Jahre in Schriesheim ansässige Harald Rau, der seine berufliche Laufbahn selbst als Journalist u. a. beim „Mannheimer Morgen“ und dem „Rhein-Neckar-Fernsehen“ startete und über 20 Jahre hinweg als Autor, Berater sowie TV- und Filmproduzent in der Region arbeitete. Er freute sich sehr, in Mannheim viele Weggefährten wiederzutreffen.
Disintermediation ist der wissenschaftliche Begriff für die Tatsache, dass das Internet auch eine direkte Kommunikation mit dem Publikum ermöglicht, ohne Journalismus als Vermittler zu benötigen. Ein beeindruckendes Beispiel: der Hannoveraner Bäcker Bosselmann, der während der Corona-Pandemie mit seinem emotionalen Handyvideo viral ging, sich zu einem Medienstar entwickelte, es bis in die Talkshows der ARD schaffte, um dann über eine schriftliche und reichlich harsch formulierte Anweisung an die eigenen Mitarbeiter zu stolpern, die dem „Spiegel“ durchgestochen worden war.
Aktiver Teilnehmer der Diskussion war auch Markus Hummelsberger, gemeinsam mit Caro Windlin und Gregory von Abendroth Gründer und Geschäftsführer der 1000 Satellites GmbH, die uns die Location zur Verfügung gestellt hatten. Nach gut zwei Jahren intensiver Vorbereitungszeit im Chemovator, dem internen Geschäftsinkubator der BASF, steht „1000 Satellites“ seit Anfang 2022 auf eigenen Beinen. In dem restaurierten ehemaligen Kasernengebäude „Das E“ bietet „1000 Satellites“ 166 Co-Working-Arbeitsplätze, Räume für Meetings und Workshops sowie Rückzugsmöglichkeiten, z. B. für ungestörte Telefongespräche. Gemeinsam mit der Community Managerin Anna Cassagne stellte Hummelberger diese Arbeitswelt der Zukunft den Clubmitgliedern vor und beantwortete alle Fragen. Ihre persönlichen Erfahrungen konnten die Clubmitglieder Alexander Sonneck und Julia Göttlich, PR-Spezialisten von Hitachi Energy, beitragen. Für die Übergangszeit, bis die neue Zentralverwaltung auf dem Konversionsareal FRANKLIN fertiggestellt ist, nutzt Hitachi Energy die Büros bei „1000 Satellites“ – auch um die Möglichkeit zu testen, wie ein attraktives und flexibles Umfeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem neuen Gebäude aussehen kann.

 

Clubabend mit Prof. Dr. Harald Rau