Vier Fragen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der #klimapositiv-Rallye auf dem MVV-Stand in der U-Halle der BUGA 23 lösen: Bis zu welchem Jahr reduziert MVV die eigenen CO2-Emissionen um 80 Prozent? Mit welcher Pumpe kann das Zuhause mit umweltfreundlicher Wärme versorgt werden? Von welcher Person stammt der Satz: „Unser Ziel #klimapositiv zu erreichen, treibt jeden von uns an?“ Und: Wie lang ist das Fernwärmenetz von MVV in der Rhein-Neckar-Region? Der Club der Kurpfälzischen Wirtschaftsjournalisten erhielt die Antworten am 19. Juli 2023 ganz ohne eine Stopp an den vier Themenboxen. Rund 40 Mitglieder waren der Einladung der MVV gefolgt, die unter dem Motto „150 Jahre Mannheimer Energien und das Mannheimer Modell der MVV“ stand.
Der 12. Juli 1873, der Tag, an dem die Stadt Mannheim das erste Gaswerk der Stadt im Quadrat K6 übernahm, gilt traditionell als Startpunkt der Geschichte der MVV und ihrer Vorgängerorganisationen. Meilensteine waren u. a. die Fertigstellung des Wasserturms im Jahr 1889, die Gründung des Grosskraftwerks Mannheim im Jahr 1921, der Start der Fernwärme 1959 – und die Entscheidung, 1974 mit der „Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft“ (MVV) eine eigenständige Gesellschaft zu schaffen, die 1999 an die Börse ging und teilprivatisiert wurde.
Im Mittelpunkt des Clubabends auf der BUGA 23 stand jedoch das „Mannheimer Modell“, mit dem die MVV 2021 in eine klimapositive Zukunft startete. „Deutschland will 2045 klimaneutral sein, MVV bis spätestens 2040. Und danach möchten wir klimapositiv werden“, so der MVV-Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Fernwärme, die bis 2030 „grün“ werden soll. Mehr als zwei Drittel der Haushalte in Mannheim sind bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen. Doch noch stammen 60 Prozent der Wärme aus dem Steinkohlekraftwerk GKM. Biomasse, das Verbrennen von Klärschlamm oder auch Geothermie sind Themen, die hier im Fokus stehen. Von 2016 bis 2026 investiert die MVV drei Milliarden Euro in das Energiesystem der Zukunft. In dieser Zeit soll sich die eigene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verdoppeln. Einige Bausteine zur Erreichung dieses Vorhabens sind schon für die nächste Zeit vorgesehen: die Inbetriebnahme einer ersten Flusswärmepumpe, mit deren Hilfe das Flusswasser des Rheins als klimaneutrale Wärmequelle genutzt werden kann, sowie eine Klärschlammbehandlungsanlage. 2024 soll zudem das Biomassekraftwerk auf der Friesenheimer Insel an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Zur Geschichte von 150 Jahren Mannheimer Energien ist 2023 eine umfassende Chronik im Siedler Verlag mit 576 Seiten und 300 farbigen Abbildungen erschienen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem MARCHIVUM.
